Sonntag, 8. Juni 2008

Viel ist passiert...

Moin!

Es ist super Wetter hier, daher konnte ich mich lange Zeit nicht dazu zwingen mich hinter meinen PC zu klemmen und einen Bericht zu verfassen, doch heute ist es soweit, ist schliesslich auch Sonntag.

Beginnen werde ich, wie angekündigt, mit meinem ersten Cabintrip am letzten Wochenende. Los gings am Samstag morgen um 8:45, nach der ISU-Abschiedsparty am Vorabend doch sehr zeitig. Mit dem Bus gings dann von Trondheim anderthalb Stunden nach Süden Richtung Oslo, die seltsamen Buspreise wieder inklusive: Vom Wohnheim in die Stadt 4€, von Trondheim bis Soknedal (80min) 10€, naja.
In Soknedal angekommen machten wir uns dann gleich mal auf in die Berge. Zwei der anderen Leute waren im Winter schonmal bei der Cabin gewesen und einer hatte zudem ein GPS dabei, die Gefahr von Verirrungen war also relativ gering. So wanderten wir dann die nächsten 3 Stunden immer schön bergan in die Wildnis. Dummerweise hatte ich beim Packen auf die kurze Hose verzichtet, das sollte sich rächen als die Sonne doch so richtig loslegte und ich kurz darauf in Schweiß gebadet war, nun ja. Zeit für eine Pause...
Kurz danach verließen wir dann den Schotterweg und machten uns auf in den Sumpf (oder war es ein Moor?). Auf jeden Fall war es ziemlich nass und ich beglückwünschte mich ein weiteres Mal zu meiner Entscheidung mir Wanderschuhe zu Weihnachten schenken zu lassen. Wir waren wohl noch etwas früh dran, die Schneeschmelze war noch in vollem Gange und so bahnte sich das Wasser halt munter seinen Weg nach unten. Wildnis halt.
Kurz darauf erreichten wir dann das große Wasserhindernis: ein bis zu vier Meter breiter Fluss voller Schmelzwasser. Am Abend vorher hatte ich noch Leute davon sprechen gehört, wie sie im April bei der selben Hütte gewesen waren, das Schmelzwasser die Brücke weggerissen hatte und sie eine neue bauen mussten. Auf diese Brücke sind wir dann auch gestoßen. Sehr provisorisch das ganze und so entschlossen sich die Leute mit bereits nassen Schuhen den Fluss direkt zu durchwaten, wir anderen haben uns auf das Brückenabenteuer eingelassen und es auch gut überstanden. Danach war die Freude natürlich groß und der Übermut genauso. Wir entschlossen uns also, die Gelegenheit zu nutzen und direkt schwimmen zu gehen. Von Außen sah das alles gut aus, ein kleiner vor sich hin gluckernder Fluss, Sonne satt und drum herum Schneefelder, perfektes Panorama also. Allerdings bestand da durchaus ein Zusammenhang zwischen dem Schnee und dem Fluss: Das Schmelzwasser. So hat man kurz nach dem ersten Schritt in den Fluss das Gefühl in den Beinen verloren, was auch ganz gut war, so hat man die Schmerzen nicht gespürt. Wenn man rauskam sah dass dann ganz anders aus, meine Beine gingen farblich eher in Richtung gekochter Hummer, aber Spaß hats gemacht! Und erfrischend war es definitiv auch.
Kurz darauf erreichten wir dann unser Ziel, die Hütte Iglbu (http://org.ntnu.no/koiene/koienettet/iglbu/tekst_eng.htm).
Dort haben wir uns dann kurz auf dem Dach in der Sonne ausgeruht, uns aber schnell entschlossen zu einem "nahegelegenden" Bergsee weiterzuwandern. Die Wanderung dahin hat dann noch eine weitere Stunde gedauert, war aber superschön, einfach mitten durch das Hochmoor durch. Wie man sieht war das Gelände den Temperaturen noch nicht ganz angepasst, wo sonst kann man in Boxershorts über Schneefelder laufen...
Der See liegt auf 715m Höhe und so hatten wir das Glück, bei unser Ankunft noch Schneefelder anzutreffen die bis in den See hineinragten. Das hat uns aber nicht aufgehalten, schließlich hatten wir uns auf der Wanderung ja aufwärmen können.
Allerdings war man bei dem warmen Wind auch nach zehn Minuten wieder komplett trocken. Später haben wir dann noch vergeblich unser Anglerglück probiert, ich glaube der See lag wohl einfach zu hoch für Fischbestand, oder wir haben uns zu dämlich angestellt. Wie auch immer, nach dem Rückweg haben wir dann mit Chilli con Carne (auf dem Feuer zubereitet) Vorlieb genommen. Den Abend haben wir dann entspannt mit der vorhandenen Gitarre am Feuer verbracht, ich hätte mich früher wirklich mal mehr mit Akkorden und Liedbegleitung beschäftigen sollen. Für "Betroffen Aufessen" hat es aber noch gereicht, fast.
Hier dann auch mal ein Beweisfoto für die Helligkeit, aufgenommen um 1:00Uhr nachts.

Am nächsten Morgen habe ich mich dann noch aufs Dach in die Sonne gelegt, doch dann gabs einen rasanten Wetterumschwung, die Temperaturen sind um 10Grad gefallen und wir haben uns Tee und Würstchen am Feuer gemacht. Da ich, wie ein paar andere Leute auch, am Montag wieder in die Uni musste sind wir dann zurückgewandert, vier weitere Leute haben noch eine Nacht in der Hütte verbracht und zudem die Brücke weiter verbessert...

Soweit von meinem ersten Cabintrip, ich denke am nächsten Wochenende wird der nächte Trip folgen.
Am Montag war den James D. Watson in Trondheim (ja der von der DNA-Struktur), die Vorlesung war aber so krass überlaufen, dass wir es nicht mehr in den Hörsaal geschafft haben. Soll ganz interessant gewesen sein.
Mittwoch dann mein nächster Badeausflug: Wir von Moholt aus eine Stunde in die Hügel hinter Trondheim zu einem Stausee gelaufen. Dort gabs sogar eine Holzinsel mit kleinem Sprungturm in der Mitte und jede Menge grillender Leute. Das Wasser war im Vergleich zur Iglbu-Tour auch richtig warm. Allerdings sollte ich mich wohl weniger auf diese Verhältnismäßigkeiten, sondern eher auch die wirklichen Temperaturen konzentrieren, seit Donnerstag kämpfe ich nämlich mit einer ätzenden Erkältung. Und das zur EM. So habe ich auch am Donnerstag und Freitag die großen Abschiedsparties in der Stadt verpasst, die Klausuren sind seit Freitag vorbei, viele der Erasmus Studenten fliegen in den nächsten zwei Wochen nach Hause oder sind sogar schon weg, der norwegische Student an sich muss in den Sommerferien (Juni bis Ende August) arbeiten gehen um den Rest des Jahres zu finanzieren, hier wird es also relativ ruhig werden. Aber ich komm schon klar.

Hilsen fra Trondheim

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Boozen, alles gut bei dir? Schöne Geschichten sind das! Weitermachen!!

bis zum 25.7 in Ahus!
Grüße
Jan